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DIN 67524: Beleuchtung von Straßentunneln und Unterführungen

Die DIN 67524 ist eine entscheidende Norm, die sich mit der Beleuchtung von Straßentunneln und Unterführungen beschäftigt. Sie legt fest, wie diese speziellen Infrastrukturen beleuchtet werden müssen, um sowohl die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer als auch die Sichtverhältnisse unter unterschiedlichen Bedingungen zu optimieren. Tunnelsysteme stellen eine besondere Herausforderung für die Beleuchtung dar, da hier verschiedenste Faktoren wie Beleuchtungsstärke, Gleichmäßigkeit der Lichtverteilung und Notbeleuchtung berücksichtigt werden müssen. Nur so kann eine sichere und reibungslose Passage gewährleistet werden – bei Tag und Nacht, bei jeder Witterung und auch bei Stromausfällen.

Gut beleuchteter Straßentunnel.

Kurzzusammenfassung:

  • Normen für Beleuchtung von Straßentunneln und Unterführungen.
  • Beleuchtungsbereiche: Vorkurvenbeleuchtung, Durchgangsbeleuchtung und Ausgangsbeleuchtung.
  • Mindestanforderungen an Beleuchtungsstärke und Lichtverteilung.
  • Notbeleuchtung als essenzielles Sicherheitsmerkmal.
  • Regelmäßige Wartung und Überprüfung für die Einhaltung der Norm.
  • Vorteile: Erhöhte Verkehrssicherheit, optimierte Sichtverhältnisse und reduzierte Unfallgefahr.

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Warum ist die Beleuchtung von Tunneln so wichtig?

Straßentunnel und Unterführungen gehören zu den anspruchsvollsten Bereichen, wenn es um die richtige Beleuchtung geht. Die spezifischen Anforderungen entstehen durch die besondere Umgebung und die oft abrupten Übergänge von Tages- zu Kunstlicht. Um den Verkehrsteilnehmern eine sichere und komfortable Fahrt zu ermöglichen, sorgt die Beleuchtung für eine schnelle Anpassung und klare Sichtverhältnisse. Eine schlecht durchdachte Beleuchtung kann zu Orientierungslosigkeit, erhöhten Unfallrisiken und sogar zu schwerwiegenden Unfällen führen – besonders, wenn diese in engen oder schlecht belüfteten Bereichen auftreten.

Die DIN 67524 stellt sicher, dass die Beleuchtung in diesen sensiblen Bereichen den höchsten Standards entspricht und keine Gefährdung darstellt.

Hauptbereiche der Beleuchtung

Die Beleuchtung wird in drei wesentliche Bereiche unterteilt:

  1. Vorkurvenbeleuchtung:
    • Die Vorkurvenbeleuchtung bereitet den Verkehrsteilnehmer vor, indem sie den Übergang von der natürlichen Beleuchtung zur Tunnelbeleuchtung gestaltet. Dies stellt sicher, dass Fahrer sich rechtzeitig an die veränderten Lichtverhältnisse gewöhnen können, was besonders in langen oder kurvigen Tunneln wichtig ist.
  2. Durchgangsbeleuchtung:
    • Die Durchgangsbeleuchtung sorgt für die gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Tunnelbereichs. Hier wird eine konstante, helle Beleuchtung benötigt, die eine klare Sicht auf die gesamte Strecke ermöglicht. Diese Beleuchtung ist entscheidend für die Vermeidung von Unfällen und sorgt für eine komfortable Fahrt.
  3. Ausgangsbeleuchtung:
    • Bei der Ausgangsbeleuchtung handelt es sich um die finale Phase der Beleuchtung im Tunnel, die sicherstellt, dass der Verkehrsteilnehmer den Tunnel sicher und schnell verlassen kann. Sie sorgt für eine klare Sicht auf den Tunnelausgang und stellt die Orientierung sicher.

Anforderungen an die Beleuchtung

  • Beleuchtungsstärke:
    • Für eine optimale Sicht muss die Beleuchtungsstärke in Straßentunneln mindestens 100 Lux betragen. In Übergangsbereichen und bei der Vorkurvenbeleuchtung sind höhere Werte erforderlich, um eine konstante Sichtbarkeit zu gewährleisten.
  • Gleichmäßigkeit der Lichtverteilung:
    • Ein entscheidender Faktor für die Sicherheit im Tunnel ist die gleichmäßige Verteilung des Lichts. Es dürfen keine dunklen Flecken entstehen, die die Orientierung behindern oder den Verkehrsteilnehmern Probleme bereiten könnten. Die Lichtverteilung muss entlang des gesamten Tunnelsystems konstant und gleichmäßig sein.
  • Farbwiedergabe:
    • Um den Tunnel und seine Umgebung realistisch wahrzunehmen, muss die Beleuchtung eine hohe Farbwiedergabe (Ra) aufweisen, mindestens Ra ≥ 60. Eine gute Farbtreue sorgt dafür, dass Verkehrsteilnehmer Hindernisse frühzeitig erkennen und so ihre Geschwindigkeit und Reaktionen besser anpassen können.
  • Notbeleuchtung:
    • Die Notbeleuchtung ist ein essenzielles Sicherheitsmerkmal. Sie muss auch dann zuverlässig funktionieren, wenn es zu einem Stromausfall kommt. Das Notbeleuchtungssystem muss so dimensioniert sein, dass es mindestens 10 % der regulären Beleuchtung ausmacht, um eine sichere Evakuierung und Orientierung im Notfall zu gewährleisten.

Messmethoden zur Überprüfung der Beleuchtung

Um sicherzustellen, dass die DIN 67524 korrekt eingehalten wird, sind regelmäßige Prüfungen unerlässlich. Hierzu werden folgende Messmethoden angewendet:

  • Beleuchtungsstärke messen: Mithilfe von Luxmetern wird die Beleuchtungsstärke an verschiedenen Punkten im Tunnel überprüft, um sicherzustellen, dass die Mindestanforderungen erfüllt sind.
  • Messung der Lichtverteilung: Dabei wird untersucht, ob das Licht gleichmäßig verteilt ist und keine Schatten oder dunklen Zonen die Sicherheit gefährden.
  • Notbeleuchtung testen: Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Funktionsweise der Notbeleuchtung, um im Notfall eine sichere Evakuierung zu garantieren.

Wartung und regelmäßige Kontrolle

Um die Funktionsfähigkeit der Beleuchtung dauerhaft sicherzustellen, sind regelmäßige Wartungen und Inspektionen erforderlich. Hierzu gehören:

  • Überprüfung der Beleuchtungseinheiten auf Funktionsfähigkeit.
  • Kontrolle der Notstromversorgung und Batterien.
  • Austausch defekter Leuchtmittel und regelmäßige Reinigung der Leuchten, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten.

Vorteile einer normgerechten Beleuchtung

Eine normgerechte Beleuchtung gemäß DIN 67524 bietet mehrere entscheidende Vorteile:

  • Erhöhte Verkehrssicherheit: Eine durchgängige und gleichmäßige Beleuchtung reduziert die Unfallgefahr und sorgt für eine sichere Fahrt durch den Tunnel.
  • Optimierte Sichtverhältnisse: Die klare Beleuchtung sorgt dafür, dass Verkehrsteilnehmer Hindernisse rechtzeitig erkennen und ihr Verhalten entsprechend anpassen können.
  • Reduzierte Unfallgefahr: Durch den klaren Übergang zwischen Tageslicht und Tunnelbeleuchtung sowie die durchgängige Beleuchtung wird die Gefahr von Fahrfehlern und Unfällen erheblich gesenkt.

Fazit: Sicherheit geht vor

Die DIN 67524 gewährleistet, dass die Beleuchtung von Straßentunneln und Unterführungen den höchsten Sicherheitsstandards entspricht. Sie sorgt für eine optimale Ausleuchtung, die nicht nur die Sicht verbessert, sondern auch die Sicherheit und das Wohlbefinden der Verkehrsteilnehmer erhöht. Eine sorgfältige Planung, regelmäßige Wartung und die genaue Einhaltung der Beleuchtungsanforderungen sind unerlässlich, um sowohl die Verkehrsteilnehmer als auch die Tunnelinfrastruktur zu schützen.

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Fragen und Antworten

Welche Beleuchtungskomponenten sind in Straßentunneln und Unterführungen besonders wichtig?

In der DIN 67524 werden drei wesentliche Beleuchtungskomponenten für Straßentunnel und Unterführungen festgelegt: Eingangsbeleuchtung: Sie sorgt für eine sanfte Anpassung der Augen der Verkehrsteilnehmer an den Unterschied zwischen der Außen- und Innenbeleuchtung des Tunnels. Durchfahrtsbeleuchtung: Diese sorgt für eine gleichmäßige Ausleuchtung des Tunnelinneren, um Hindernisse und Fahrbahnmarkierungen deutlich sichtbar zu machen. Notbeleuchtung: Im Falle eines Stromausfalls oder einer Notlage muss eine Notbeleuchtung vorhanden sein, die die sicheren Fluchtwege beleuchtet und die Evakuierung der Verkehrsteilnehmer ermöglicht.

Warum ist die Einhaltung der DIN 67524 so wichtig für die Verkehrssicherheit in Tunneln?

Die korrekte Beleuchtung von Tunneln und Unterführungen gemäß der DIN 67524 ist entscheidend für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Eine gleichmäßige und ausreichend helle Beleuchtung sorgt dafür, dass Hindernisse, Fahrbahnmarkierungen und andere wichtige Details stets sichtbar bleiben. Eine mangelhafte Beleuchtung kann zu gefährlichen Situationen führen, da Fahrer durch plötzlich auftretende Dunkelheiten oder Blendung des Lichtes abgelenkt oder desorientiert werden könnten. Die Norm stellt sicher, dass diese Risiken minimiert werden und die Sichtverhältnisse konstant sicher sind.

Wie wird die Beleuchtung in Tunneln und Unterführungen überprüft, um den Anforderungen der DIN 67524 zu entsprechen?

Die Einhaltung der DIN 67524 wird durch verschiedene Messmethoden überprüft, die sicherstellen, dass die Beleuchtung den festgelegten Standards entspricht. Dazu gehören: Leuchtdichtemessungen, um sicherzustellen, dass die Beleuchtung eine ausreichende Helligkeit aufweist. Gleichmäßigkeitsmessungen, die prüfen, ob das Licht gleichmäßig im Tunnel verteilt ist und keine dunklen Zonen entstehen, die die Sicht beeinträchtigen. Blendungsmessungen, um sicherzustellen, dass das Licht keine gefährliche Blendung verursacht, die die Sicht der Fahrzeugführer beeinträchtigen könnte.

Welche Vorteile bietet eine normgerechte Beleuchtung nach DIN 67524 für Tunnel und Unterführungen?

Eine normgerechte Beleuchtung gemäß DIN 67524 bietet mehrere Vorteile: Erhöhte Sicherheit: Eine gleichmäßige Beleuchtung sorgt dafür, dass alle wichtigen Verkehrsinformationen wie Fahrbahnmarkierungen und Hindernisse klar sichtbar sind, was das Unfallrisiko verringert. Bessere Orientierung: Eine konstante Lichtverteilung hilft Fahrern, sich auch in längeren Tunneln und Unterführungen problemlos zu orientieren. Komfort: Durch die Vermeidung von abrupten Helligkeitsschwankungen und Blendung wird der Fahrkomfort erhöht, was zu einer stressfreieren Fahrt führt.

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