Zum Inhalt springen

Notbeleuchtung gemäß DIN EN 1838: Anforderungen für Sicherheit und Orientierung

Die Notbeleuchtung ist eine wichtige Sicherheitsmaßnahme, die in allen öffentlichen und gewerblichen Gebäuden sowie in Industrieanlagen implementiert werden muss. Sie sorgt dafür, dass bei einem Stromausfall oder in Notfallsituationen eine ausreichende Beleuchtung zur Verfügung steht, um die Sicherheit der Personen zu gewährleisten und eine geordnete Evakuierung zu ermöglichen. Die DIN EN 1838 legt die spezifischen Anforderungen für die Planung und Installation von Notbeleuchtungssystemen fest und ist daher eine maßgebliche Norm, die die Sicherheit in Notfällen gewährleistet.

Beleuchteter Fluchtweg in einem Bürogebäude.

Kurzzusammenfassung:

  • Normgerechte Planung: Die DIN EN 1838 definiert die Anforderungen an die Notbeleuchtung in Gebäuden, um im Notfall eine sichere und geordnete Evakuierung zu ermöglichen.
  • Mindestanforderungen: Sie legt fest, welche Beleuchtungsstärken erforderlich sind und wie lange die Notbeleuchtung betriebsfähig bleiben muss.
  • Spezifische Anwendungsbereiche: Die Norm beschreibt unterschiedliche Anforderungen für Notbeleuchtung je nach Art des Gebäudes und seiner Nutzung.

Haben Sie Fragen?

Unser Fachmann Dr. Klaus Petry beantwortet Ihre Fragen rund um Lichttechnik. Lassen Sie sich beraten.​

Was ist die DIN EN 1838 und warum ist sie wichtig?

Die DIN EN 1838 ist die europäische Norm, die die Anforderungen an die Notbeleuchtung in Gebäuden regelt. Sie stellt sicher, dass Notbeleuchtungssysteme in allen Arten von Gebäuden zuverlässig funktionieren und im Falle eines Stromausfalls oder einer anderen Notsituation die notwendige Beleuchtung bieten, um eine sichere Evakuierung und Orientierung zu ermöglichen. Die Norm betrifft sowohl die Fluchtwegbeleuchtung als auch die Sicherheitsbeleuchtung und sorgt dafür, dass diese in ausreichender Intensität vorhanden sind.

Anforderungen gemäß DIN EN 1838

Die DIN EN 1838 legt fest, dass Notbeleuchtungssysteme in verschiedenen Bereichen des Gebäudes installiert werden müssen, darunter:

  • Fluchtwege: Fluchtwege müssen jederzeit gut sichtbar sein, um eine schnelle Evakuierung zu ermöglichen. Hierzu wird eine bestimmte Mindestbeleuchtungsstärke vorgeschrieben.
  • Sicherheitsbeleuchtung: Bereiche, die für eine sichere Orientierung wichtig sind, wie Treppenhäuser, Aufzüge und Hallen, müssen ebenfalls mit Notbeleuchtung ausgestattet werden.
  • Betriebsbeleuchtung: In bestimmten Gebäuden wie Krankenhäusern oder Industrieanlagen muss eine Betriebsbeleuchtung für sicherheitsrelevante Bereiche
    vorgesehen werden, um den Betrieb auch in einer Notlage aufrechtzuerhalten.

Spezifikationen der DIN EN 1838

  • Beleuchtungsstärke: Die Norm gibt exakte Mindestwerte für die Beleuchtungsstärke vor, die an verschiedenen Stellen eines Gebäudes erreicht werden müssen. Für Fluchtwege ist beispielsweise eine Beleuchtungsstärke von mindestens 1 Lux erforderlich, während andere hervorzuhebende Bereiche eine höhere Beleuchtungsstärke von bis zu 5 Lux benötigen können.
  • Dauer der Beleuchtung: Die Notbeleuchtung muss im Falle eines Stromausfalls für eine bestimmte Zeitdauer funktionsfähig bleiben. Dies beträgt in der Regel mindestens eine Stunde.
  • Zuverlässigkeit der Energieversorgung: Die Notbeleuchtung muss über eine unabhängige Energiequelle verfügen, wie z. B. Batterien oder Notstromaggregate, um auch bei einem Stromausfall zuverlässig zu funktionieren.

Vorteile der Notbeleuchtung nach DIN EN 1838

  • Erhöhte Sicherheit: Die Einhaltung der DIN EN 1838 gewährleistet eine sichere Flucht in Notfällen, indem Fluchtwege und wichtige Bereiche des Gebäudes jederzeit beleuchtet sind.
  • Orientierung in Notfällen: Eine gut geplante und normgerechte Notbeleuchtung trägt dazu bei, dass Menschen in panischen Situationen ruhig bleiben und sich sicher zu den Notausgängen bewegen können.
  • Vermeidung von Unfällen: Mit einer angemessenen Beleuchtung wird das Risiko von Stolperfallen und anderen Unfällen während einer Evakuierung erheblich verringert.

Praktische Umsetzung der DIN EN 1838

Die Umsetzung der DIN EN 1838 erfolgt in mehreren Schritten, die während der Planung und Installation von Notbeleuchtungssystemen berücksichtigt werden müssen:

  • Planung der Notbeleuchtung: Die genaue Positionierung der Leuchten muss in Bezug auf die Architektur des Gebäudes und die Nutzung der Räume berücksichtigt werden. Dabei wird auf eine gleichmäßige Verteilung der Beleuchtung geachtet.
  • Auswahl der Beleuchtungstechnologie: Der Einsatz energieeffizienter Leuchtmittel, wie LED-Technologie, wird empfohlen, um den Stromverbrauch zu minimieren und die Notbeleuchtung auch bei längeren Einsatzzeiten wirtschaftlich zu gestalten.
  • Regelmäßige Wartung und Tests: Notbeleuchtungssysteme müssen regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie im Ernstfall zuverlässig funktionieren. Dazu gehören unter anderem regelmäßige Tests der Notstromversorgung und der Leuchten.

Wartung und Überprüfung der Notbeleuchtung

Gemäß DIN EN 1838 müssen regelmäßige Prüfungen und Wartungen der Notbeleuchtungssysteme durchgeführt werden, um deren Funktionsfähigkeit sicherzustellen:

  • Test der Notstromversorgung: Die Batterie- oder Akkusysteme müssen regelmäßig auf ihre Kapazität und Funktionsfähigkeit überprüft werden.
  • Beleuchtungstests: Es müssen regelmäßige Tests durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die vorgeschriebenen Beleuchtungsstärken an allen relevanten Stellen im Gebäude erreicht werden.
  • Dokumentation: Alle Wartungsmaßnahmen und Prüfungen müssen dokumentiert werden, um die Einhaltung der Normen im Falle einer Inspektion nachweisen zu können.

Fazit

Die DIN EN 1838 gewährleistet, dass Notbeleuchtungssysteme in Gebäuden den Anforderungen an Sicherheit und Orientierung entsprechen und im Falle eines Stromausfalls oder einer anderen Notsituation zuverlässig funktionieren. Durch die Einhaltung dieser Norm wird nicht nur die Sicherheit der Personen im Gebäude erhöht, sondern auch die rechtliche Konformität sichergestellt. Eine gut geplante und gewartete Notbeleuchtung trägt dazu bei, Risiken zu minimieren und eine geordnete Evakuierung zu ermöglichen, was für jedes Gebäude, besonders in Notfällen, von entscheidender Bedeutung ist.

Haben Sie Fragen?

Unser Fachmann Dr. Klaus Petry beantwortet Ihre Fragen rund um Lichttechnik. Lassen Sie sich beraten.​

Kontaktieren Sie uns

Für weitere Informationen oder eine persönliche Beratung zu Ihren speziellen
Beleuchtungsanforderungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns
über unser Kontaktformular, per Mail oder rufen Sie uns direkt an.

Ihr Ansprechpartner

Daniel Petry​

Fragen und Antworten

Warum ist Notbeleuchtung in Gebäuden so wichtig?

Notbeleuchtung ist entscheidend, um im Falle eines Stromausfalls oder Notfalls Fluchtwege und Notausgänge sichtbar zu halten. Sie gewährleistet eine sichere Evakuierung und schützt die Menschen im Gebäude vor Gefahren, indem sie die Orientierung und Sichtbarkeit in Notfallsituationen verbessert. Die DIN EN 1838 legt fest, wie diese Beleuchtung gestaltet und installiert werden muss, um höchsten Sicherheitsstandards zu entsprechen.

Welche Anforderungen stellt die DIN EN 1838 an die Notbeleuchtung?

Die DIN EN 1838 definiert genaue Anforderungen an die Notbeleuchtung, einschließlich Mindestanforderungen an die Beleuchtungsstärke, eine gleichmäßige Lichtverteilung und Blendfreiheit. Sie legt fest, dass Fluchtwege und Notausgänge ausreichend beleuchtet sein müssen, damit die Sicherheit der Personen im Gebäude jederzeit gewährleistet ist, selbst bei einem Stromausfall.

Was ist der Unterschied zwischen Fluchtwegbeleuchtung und Anti-Panik-Beleuchtung?

Die Fluchtwegbeleuchtung ist dafür zuständig, den Weg zu den Notausgängen klar und deutlich sichtbar zu machen, um eine schnelle Evakuierung zu ermöglichen. Anti-Panik-Beleuchtung wird in größeren Räumen installiert, um sicherzustellen, dass das Licht gleichmäßig verteilt ist und dunkle Ecken vermieden werden. Diese Beleuchtung hilft, Panik zu verhindern und sorgt für eine sichere Orientierung in stressigen Situationen.

Wie wird die Notbeleuchtung überprüft, um den Anforderungen der DIN EN 1838 zu entsprechen?

Die Notbeleuchtung wird mithilfe spezieller Messmethoden geprüft. Luxmeter-Messungen werden durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Beleuchtungsstärke an den Fluchtwegen den Normanforderungen entspricht. Zusätzlich wird die Gleichmäßigkeit der Beleuchtung kontrolliert, um Schatten und dunkle Stellen zu vermeiden, die die Orientierung erschweren könnten.

Welche Vorteile bietet eine normgerechte Notbeleuchtung gemäß DIN EN 1838 für mein Gebäude?

Eine den Normen entsprechende Notbeleuchtung steigert die Sicherheit, indem sie eine klare und gleichmäßige Beleuchtung der Fluchtwege und Notausgänge gewährleistet. Sie minimiert das Risiko von Unfällen und sorgt dafür, dass sich Menschen im Notfall sicherer fühlen. Zudem trägt sie zur Vermeidung von Panik bei und verbessert die Orientierung in kritischen Situationen, was besonders in großen oder komplexen Gebäuden von Bedeutung ist.

Weitere Beiträge

Unser Ingenieurbüro bietet umfassende Dienstleistungen im Bereich der Leuchtdichtemessung, unterstützt durch ein breites Portfolio an hochpräzisen Kamerasystemen. Mit unseren analogen und bildgebenden Leuchtdichtekameras liefern wir zuverlässige und detaillierte Messdaten, die

Das Ingenieurbüro Dr. Petry & Partner mbB bietet ein innovatives, dynamisches Messsystem, das speziell für die präzise Erfassung und Analyse von Beleuchtungsstärken entwickelt wurde. Dieses System setzt neue Standards in

Künstliches Licht beeinflusst nicht nur unsere nächtliche Umgebung, sondern hat auch weitreichende Folgen für die Tierwelt. Besonders Insekten und nachtaktive Tiere sind auf natürliche Dunkelheit angewiesen. Der Verlust dieser Dunkelheit

Kundenstimmen

Das sagen unsere Kunden

Lesen Sie, wie wir Projekte erfolgreich begleitet haben: