Wichtige gesetzliche Regelungen
Die DIN 13201 ist die zentrale Norm für Straßenbeleuchtung, die Anforderungen an Helligkeit, Leuchtenauswahl und Lichtausstrahlung stellt. Sie sorgt dafür, dass Straßenbeleuchtung den Verkehr sicher macht, aber gleichzeitig auch Lichtemissionen minimiert. Weitere relevante DIN-Normen betreffen spezifische Bereiche der Beleuchtung, aber die DIN 13201 bleibt die wichtigste Norm im öffentlichen Bereich.
Neben den DIN-Normen gibt es auch das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), das die generelle Emissionsregelung für Umweltbelastungen, einschließlich Lichtemissionen, aufstellt. Das BImSchG verfolgt das Ziel, schädliche Umwelteinwirkungen zu verhindern oder zu vermindern, wozu auch Lichtverschmutzung gehört. Es stellt sicher, dass die Beleuchtung in urbanen und ländlichen Bereichen den gesundheitlichen und ökologischen Anforderungen entspricht.
Zudem gibt es zahlreiche Umweltgesetze wie das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und entsprechende Landesgesetze, die in Naturschutzgebieten und bei sensiblen Tieren, wie Fledermäusen, besondere Beleuchtungsanforderungen vorschreiben. Diese Vorschriften verpflichten dazu, Lichtemissionen zu reduzieren, um den Lebensraum der Tiere zu schützen.
Zumutbarkeit von Lichtemissionen
Die Zumutbarkeit von Lichtemissionen variiert je nach Gebiet. In Wohngebieten muss Beleuchtung so geplant werden, dass sie den Schlafrhythmus der Bewohner nicht stört. In Naturschutzgebieten und bei wichtigen Lebensräumen von nachtaktiven Tieren müssen besonders niedrige Lichtemissionen eingehalten werden. Hier kommen Nachtabschaltungen oder dimmbare Leuchten zum Einsatz, um unnötige Lichtverschmutzung zu verhindern.
Auswirkungen von Lichtemissionen
Lichtemissionen haben weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt und den Menschen. Für Tiere, besonders nachtaktive wie Fledermäuse und Insekten, stören künstliche Lichtquellen die Orientierung, die Fortpflanzung und die Nahrungsaufnahme. Sie können sogar den gesamten Lebenszyklus der Tiere gefährden. Besonders problematisch sind dabei ungerichtete Lichtquellen, wie bei Flutlichtanlagen, die große Lichtflächen bestrahlen.
Auch der Mensch leidet unter übermäßiger Beleuchtung. Störungen des Schlafrhythmus und der Melatoninproduktion können zu gesundheitlichen Problemen führen, wie Schlaflosigkeit und langfristig zu chronischen Erkrankungen. Hier sorgt eine bedarfsgerechte, dimmbare Beleuchtung dafür, dass unnötige Helligkeit in der Nacht vermieden wird.
Maßnahmen zur Reduzierung von Lichtemissionen
Um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, sind Maßnahmen wie Nachtabschaltungen und Dimmen der Beleuchtung sinnvoll. Moderne LED-Technologie ermöglicht eine präzise Ausrichtung der Leuchten, sodass sie nur die nötigen Bereiche beleuchten und keine unnötigen Lichtimmissionen erzeugen. Zudem wird in sensiblen Gebieten, wie Naturschutzgebieten, oft eine komplett lichtfreie Zeitspanne oder die Vermeidung von Flutlicht empfohlen.
Fazit
Die Regulierung von Lichtemissionen ist entscheidend für den Schutz der Umwelt und der Gesundheit. Die DIN (EN) 13201 (Straßenbeleuchtung) spielt hierbei eine Rolle, da die Verkehrssicherheit in Deutschland über dem Schutzgut Natur steht und eine norm- und fachgerechte Planung überflüssige Lichtimmissionen effektiv bereits in der Planungsphase auf ein Minimum reduzieren kann und so den Lebensraum von Tieren und Insekten die nötige Berücksichtigung zukommen lassen kann. Durch weitere Maßnahmen wie Nachtabschaltungen, effektiver Lichtlenkung und den Einsatz effizienter Beleuchtungstechnologien können gesetzliche Anforderungen erfüllt und gleichzeitig die Störwirkung auf Mensch und Natur reduziert werden. Das Bundesimmissionsschutzgesetz (BlmSchG) und das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) sowie die daraus abgeleiteten Richtlinien und Verordnungen sorgen für einen umfassenden Schutz vor schädlicher Lichtverschmutzung.