Zum Inhalt springen

Lichtimmissionen und Lichtemissionen: Ein Überblick

Licht ist aus dem modernen Leben nicht mehr wegzudenken – sei es in Form von Straßenbeleuchtung, Werbeanlagen, Gebäudebeleuchtung oder Beleuchtung von Sportflächen jeglicher Art. Doch die unkontrollierte Abgabe von Licht kann nicht nur die Umwelt, sondern auch das Wohlbefinden von Menschen beeinträchtigen. Lichtemissionen beschreiben das Licht, das von einer Quelle ausgeht, während Lichtimmissionen sich auf die Auswirkungen des Lichts in der Umgebung beziehen. Besonders in urbanen Gebieten kann überschüssiges Licht zu Lichtverschmutzung führen, die sowohl den natürlichen Rhythmus stört als auch Tiere und Menschen beeinträchtigt. In diesem Artikel wird erläutert, was unter Lichtemissionen und Lichtimmissionen zu verstehen ist, welche gesetzlichen Regelungen gelten und welche Maßnahmen zur Reduzierung der negativen Auswirkungen ergriffen werden können.

Nachtaktive Insekten an einer LED-Flutlichtleuchte.

Kurzzusammenfassung:

  • Erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme
  • Beeinträchtigung von Tierverhalten und Ökosystemen
  • Rückgang von Insektenpopulationen
  • Messung von Beleuchtungsstärke mit Luxmeter
  • Spektralanalyse zur Farbtemperaturbestimmung
  • Leuchtdichtemessung zur Blendbewertung
  • Einhaltung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG)
  • Anwendung von DIN-Normen
  • Berücksichtigung lokaler Verordnungen

Haben Sie Fragen?

Unser Fachmann Dr. Klaus Petry beantwortet Ihre Fragen rund um Lichttechnik. Lassen Sie sich beraten.​

Lichtemissionen vs. Lichtimmissionen

Lichtemissionen beziehen sich auf das Licht, das von einer Quelle abgestrahlt wird, sei es von Straßenlampen, Werbetafeln oder der Beleuchtung von Gebäuden. Lichtimmissionen hingegen sind die Auswirkungen dieses Lichts auf benachbarte Bereiche, besonders in der Nacht. Zu hohe Lichtimmissionen können Schlafstörungen verursachen und das Verhalten von Tieren, wie Vögeln oder Insekten, negativ beeinflussen. Besonders in dicht bebauten städtischen Gebieten ist eine präzise Steuerung der Beleuchtung wichtig, um die negativen Effekte auf die Umgebung zu minimieren.

Gesetzliche Anforderungen und Normen

In Deutschland unterliegt die Beleuchtung öffentlicher und privater Räume verschiedenen gesetzlichen Regelungen, die darauf abzielen, Lichtemissionen auf ein akzeptables Niveau zu reduzieren und Lichtimmissionen zu vermeiden. Das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) stellt sicher, dass Emissionen, auch in Form von Licht, in einem kontrollierten Rahmen bleiben. Daneben gibt es spezifische Lichtschutzverordnungen, die regeln, wie intensiv Außenbeleuchtung sein darf, ohne benachbarte Räume oder die Umwelt unnötig zu belasten.

Darüber hinaus sind verschiedene DIN-Normen relevant, die die Gestaltung von Beleuchtungssystemen betreffen:

  • DIN EN 12464-2: Regelt die Anforderungen für die Beleuchtung von Außenbereichen wie Straßen oder Parkplätzen. Ziel ist es, eine ausreichende Beleuchtung zu gewährleisten und gleichzeitig Lichtimmissionen zu vermeiden.
  • DIN EN 12193: Regelt die Beleuchtungsanforderungen an Sportstätten. Ziel ist es, die notwendige Beleuchtungsstärke entsprechend des Anwendungszwecks zu wählen und das nach oben abstrahlende Licht (ULR – Upward Lighting Ratio) stark begrenzt zu halten.
  • DIN 5035: Bezieht sich auf die Begrenzung der Beleuchtungsstärke, um gesundheitliche Auswirkungen wie Schlafstörungen zu vermeiden.
  • DIN 13201: Diese Norm ist speziell für die Straßenbeleuchtung vorgesehen und stellt sicher, dass die Beleuchtung weder die Umwelt noch Anwohner beeinträchtigt.

Vorteile einer kontrollierten Lichtgestaltung

Eine gut geplante und kontrollierte Beleuchtung hat nicht nur funktionale Vorteile, sondern auch positive Auswirkungen auf die Umwelt und das Wohlbefinden der Menschen:

  1. Reduzierung der Lichtverschmutzung: Eine angepasste Beleuchtung schützt den nächtlichen Himmel und die Tiere, die auf den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus angewiesen sind.
  2. Energieeinsparung: Durch den Einsatz effizienter Beleuchtungslösungen wie LED-Technologie und die Integration intelligenter Steuerungssysteme lässt sich der Energieverbrauch erheblich senken.
  3. Verbesserung der Lebensqualität: Durch die Vermeidung von Lichtimmissionen wird die Schlafqualität verbessert, und unnötige Lichtquellen stören nicht mehr das nächtliche Umfeld.
  4. Rechtssicherheit: Wer gesetzliche Vorgaben beachtet, vermeidet Konflikte mit Anwohnern und Behörden, was zu einer höheren Akzeptanz führt.

Maßnahmen zur Reduzierung von Lichtimmissionen

Zur Minimierung von Lichtimmissionen gibt es verschiedene praktische Ansätze:

  • Gezielte Ausrichtung und Abschirmung von Lichtquellen: Dies verhindert, dass Licht in ungewollte Bereiche strahlt, wie z. B. in benachbarte Wohnungen.
  • Einsatz von Bewegungsmeldern und Zeitschaltuhren: Diese Technologien sorgen dafür, dass Beleuchtung nur dann aktiviert wird, wenn sie tatsächlich benötigt wird, und automatisch wieder ausschaltet, wenn sie nicht mehr erforderlich ist.
  • Verwendung dimmbarer und energieeffizienter Beleuchtungslösungen: Durch den Einsatz von LED-Lampen mit verstellbarer Helligkeit kann der Energieverbrauch gesenkt und die Lichtintensität verringert werden, wenn sie nicht stark benötigt wird.
  • Farbtemperaturen anpassen: Warme Lichtfarben haben weniger Auswirkungen auf den natürlichen Schlafrhythmus und verursachen weniger Störungen im nächtlichen Umfeld als kühle, blaue Lichter.

Fazit

Lichtemissionen und Lichtimmissionen sind wichtige Themen, die bei der Planung und Nutzung von Beleuchtungssystemen berücksichtigt werden müssen. Durch eine durchdachte Lichtgestaltung, die den gesetzlichen Anforderungen entspricht und die richtigen Normen beachtet, können sowohl die Umwelt geschützt als auch die Lebensqualität der Anwohner verbessert werden. Mit gezielten Maßnahmen, wie der Wahl effizienter Beleuchtungslösungen und der richtigen Ausrichtung von Lichtquellen, können negative Auswirkungen auf die Umgebung minimiert werden, während gleichzeitig die Vorteile einer modernen Beleuchtung voll ausgeschöpft werden.

Haben Sie Fragen?

Unser Fachmann Dr. Klaus Petry beantwortet Ihre Fragen rund um Lichttechnik. Lassen Sie sich beraten.​

Kontaktieren Sie uns

Für weitere Informationen oder eine persönliche Beratung zu Ihren speziellen
Beleuchtungsanforderungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns
über unser Kontaktformular, per Mail oder rufen Sie uns direkt an.

Ihr Ansprechpartner

Daniel Petry​

Fragen und Antworten

Was sind Lichtemissionen und wie entstehen sie?

Lichtemissionen sind das Licht, das von einer Lichtquelle, wie einer Straßenlaterne oder einer Leuchte, direkt abgegeben wird. Sie entstehen durch den Betrieb von künstlichen Beleuchtungssystemen, die Licht abstrahlen, um bestimmte Bereiche zu erhellen. Lichtemissionen können je nach Art der Beleuchtung und ihrer Ausrichtung entweder gezielt oder ungewollt in die Umgebung abstrahlen.

Was sind Lichtimmissionen und warum sind sie problematisch?

Lichtimmissionen bezeichnen das Licht, das aus einer künstlichen Lichtquelle in benachbarte Bereiche dringt, wie z. B. in angrenzende Wohngebiete oder Naturräume. Wenn Licht zu stark in benachbarte Gebiete abstrahlt, kann dies zu Lichtverschmutzung führen, die Schlafqualität beeinträchtigen, den ökologischen Lebensraum stören und zu einer Verschlechterung der Lebensqualität führen kann. Besonders problematisch sind Lichtimmissionen in Naturschutzgebieten oder in Gebieten mit empfindlicher Tierwelt.

Wie wird die Lichtimmission gemessen?

Die Lichtimmission wird mit speziellen Messgeräten erfasst, die Beleuchtungsstärke (Lux) oder Leuchtdichte (Candela pro Quadratmeter) messen. Die Messungen erfolgen an relevanten Punkten in der Umgebung der Lichtquelle, um die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte zu überprüfen. Diese sind im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) sowie in den Vorgaben des Länderausschusses für Immissionsschutz (LAI) festgelegt.

Was ist der Unterschied zwischen Lichtemission und Lichtimmission?

Lichtemission bezieht sich auf das Licht, das von einer Lichtquelle selbst abstrahlt und von der Quelle ausgeht. Lichtimmission hingegen beschreibt das Licht, das über die Quelle hinaus in die benachbarte Umgebung eindringt und dort Auswirkungen hat. Während Lichtemissionen kontrolliert werden können, sind Lichtimmissionen oft schwerer zu regulieren, da sie von der Ausstrahlung in die Umgebung abhängen.

Welche gesetzlichen Regelungen existieren für Lichtemissionen und Lichtimmissionen?

Für Lichtemissionen und Lichtimmissionen gelten verschiedene gesetzliche Regelungen, darunter das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) und die daraus abgeleiteten Maßnahmen des Länderausschusses für Immissionsschutz (LAI). Zusätzlich regelt das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) den Schutz von Flora und Fauna vor negativen Auswirkungen künstlicher Beleuchtung. Ergänzt werden diese durch spezifische, teils regionale Vorschriften, die darauf abzielen, Lichtemissionen zu begrenzen und eine nachhaltige Beleuchtung zu fördern.

Welche Maßnahmen helfen, Lichtimmissionen zu verringern?

Zur Verringerung von Lichtimmissionen können folgende Maßnahmen ergriffen werden: Abschirmung der Lichtquellen (z. B. durch Abschirmvorrichtungen oder Blenden), um zu verhindern, dass Licht in benachbarte Gebiete abstrahlt Gezielte Ausrichtung von Leuchten, um die Lichtabstrahlung auf den gewünschten Bereich zu begrenzen Einsatz von LED-Technologie, die eine präzisere Lichtverteilung ermöglicht Einsatz von Dimm- und Steuerungssystemen, die die Beleuchtung bei Bedarf anpassen Verwendung von warmweißen Lichtquellen, die weniger Streulicht erzeugen und die Umweltauswirkungen verringern.

Wie beeinflussen Lichtimmissionen Tiere und den natürlichen Lebensraum?

Lichtimmissionen können insbesondere in Naturschutzgebieten oder bei der Beleuchtung von Lebensräumen für Tiere problematisch sein. Zu viel künstliches Licht kann die natürlichen Rhythmen von Tieren stören, wie etwa die Orientierung von Vögeln oder die Fortpflanzung von Insekten. In einigen Fällen kann übermäßige Beleuchtung das Verhalten von Tieren dauerhaft verändern und die Artenvielfalt gefährden. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, umweltfreundliche Beleuchtungslösungen zu wählen, die den natürlichen Lebensraum respektieren.

Weitere Beiträge

Unser Ingenieurbüro bietet umfassende Dienstleistungen im Bereich der Leuchtdichtemessung, unterstützt durch ein breites Portfolio an hochpräzisen Kamerasystemen. Mit unseren analogen und bildgebenden Leuchtdichtekameras liefern wir zuverlässige und detaillierte Messdaten, die

Das Ingenieurbüro Dr. Petry & Partner mbB bietet ein innovatives, dynamisches Messsystem, das speziell für die präzise Erfassung und Analyse von Beleuchtungsstärken entwickelt wurde. Dieses System setzt neue Standards in

Künstliches Licht beeinflusst nicht nur unsere nächtliche Umgebung, sondern hat auch weitreichende Folgen für die Tierwelt. Besonders Insekten und nachtaktive Tiere sind auf natürliche Dunkelheit angewiesen. Der Verlust dieser Dunkelheit

Kundenstimmen

Das sagen unsere Kunden

Lesen Sie, wie wir Projekte erfolgreich begleitet haben: